60 Jahre Römische Verträge

Rom Kapitol Konservatorenpalast, Rome Capitool ConservatorPalaceDie “Römischen Verträge” sind die Geburtsstunde der Europäischen Union.

Im Jahr 1957 haben im Senatorenpalast auf dem Kapitolshügel die Regierungen von Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Deutschland, Frankreich und Italien zwei Verträge unterzeichnet – den Vertrag zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und den Vertrag für die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM).

Für die Gründung Europas war es sehr wichtig, dass zusammen mit den Veträgen auch einheitliche Strukturen vereinbart wurden. Gemeinsam mit dem Vertrag für die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), der schon seit 1951 bestand, wurden als übergeordnete Organe eingerichtet: die Parlamentarische Versammlung, der Europäische Gerichtshof und der gemeinsame Wirtschafts- und Sozialausschuss. Einige Jahre später hat sich die Parlamentarische Versammlung selber den Namen Europäisches Parlament gegeben.

Nach dem Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft waren die Römischen Verträge eine Wiederbelebung der europäischen Idee. Vorangetrieben wurden die Verträge vor allen Dingen von Jean Monnet, Gaetano Martino und Paul-Henri Spaak.

Jean Monnet ist einer der Gründerväter Europas und wurde vor allen Dingen bekannt als der Architekt für den Zusammenschlß der europäischen Schwerindustrie (Kohle, Stahl, …).

Gaetano Martino war die treibende Kaft für die Konferenz von Messina im Jahr 1955, die einen wichtigen Impuls für die Integration Europas gab. Nur 2 Jahre nach dieser Konferenz wurden die Römischen Verträge unterzeichnet.

Paul-Henri Spaak, der in Belgien geboren wurde, war ein weiterer Vertreter der überzeugten Europäer und einer der Gründungsväter Europas. Er wurde vor allen Dingen durch seine geschickte Verhandlungstatik, die Methode Spaak, berühmt.

Großbritannien hatte die Kommision Spaak um eine Klausel in den Verträgen gebeten, die wie ein Vorwand klang, um sich nicht in das restliche Europa einzubringen. Nachdem diese Vereinbarung abgelehnt wurde, hat sich Großbritannien aus den Verhandlungen zurückgezogen und hat sich mit anderen Staaten in der Europäischen Freihandelszone EFTA vereint, die im Jahr 1959 gegründet wurde.

Europäischer Prozess – Verträge von Rom bis Maastricht
https://youtu.be/jqHo-tUOwpM