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Literatur-TANDEM-letterario 2025 – Treffen der Autoren

Treffen der Autoren Tim Fey und Filippo Ferraresi

Ende September trafen sich Filippo Ferraresi und Tim Fey in Nürnberg, einer Stadt, die sowohl von Freiburg als auch Turin gut zu erreichen ist. Fortan ging es in die Stadt und dass Filippo und ich uns gut verstehen würden wurde schnell klar, als ich „old-school“ eine sehr abstrakt anschauende Skizze mit dem Weg zum Hotel herausholte und er sofort offen war, einfach mal damit „der Nase nach“ zu gehen.
So ließen wir uns durch die Altstadt treiben, die in Nürnberg noch sehr präsent ist: Fachwerk, Erker („bovindo“ in italienisch) und rundherum eine Steinmauer mit Türmen.

Tim Fey

Filippo Ferraresi auf Instagram

Vor einiger Zeit habe ich mich gefragt, ob Leute immer noch vom Fahrrad fallen, ich habe mir alte Leute vorgestellt, die Tischtennis spielen und nur die Vergangenheit sehen, und junge Leute, die die Zukunft mit ihrem Körper spüren, ich habe an die gerade mal zwanzigjährige Meryl Streep in einer Fernsehserie gedacht und an vieles andere. All das wurde unglaublicherweise zu einer Erzählung, „Die Seher”, die in Deutschland veröffentlicht und ins Deutsche übersetzt wurde. Vor kurzem war ich in Nürnberg, eingeladen von der Heimann-Stiftung, die das alles möglich gemacht hat und mich dem Autor und Übersetzer dieser Erzählung vorgestellt hat, Tim Fey, einem sehr liebenswerten Menschen.
Also, ich danke der Stiftung für alles, für diese Reise, dafür, dass sie meiner Geschichte Raum gegeben hat, und Tim Fey dafür, dass er mich zwischen Dürers Nashörnern, Eiswundern, die zu Kohlenbecken werden, und 500 Jahre alten Globen begleitet hat, die das, was sie über Nordamerika wissen, als Kuba bezeichnen und darüber hinaus nur „weiter weg wurde nicht gemessen“ berichten.
Aber ja, die Leute fallen immer noch von ihren Fahrrädern.

Filippo Ferraresi

Literatur-TANDEM-letterario 2025

Treffen der Autoren Pietro Carraro – Valentin L. Brendler

Dank des Tandems konnte ich Pietro in Turin besuchen. Vier Nächte in seiner Wohnung übernachten, zum Kennenlernen und zum Abschied nehmen: denn Pietro zieht weg; ich reiste durch.  Er zeigte mir die Stadt, sein Leben dort, die Orte, die ihm etwas bedeuten und die er vermissen wir – währenddessen stand ich daneben und staunte über die Pracht Turins und freute mich über die Bücher auf dem Flohmarkt, das Essen und die Gespräche, die wir dabei hatten. „Es ist gut, dass du hier bist. Dann sieht man die Stadt nochmal mit anderen Augen, weil ich sie dir auch vorstellen möchte“, sagte er mir. Wir redeten über die Stadt, Literatur und wohin es danach geht.

Literatur-TANDEM-letterario 2025
Kommentar von Lina Thiede

Das Literatur-TANDEM-letterario 2025 ist ein Stipendium für junge Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Italien und Deutschland. Die AutorInnen haben eine Kurzgeschichte in ihrer Landessprache eingereicht. In einem deutsch/italienischen Tandem haben Sie die Kurzgeschichte des fremdsprachigen Partners in die eigene Landessprache übertragen.

Eines der sechs Tandems im Jahr 2025 sind Lina Thiede mit ihrer Erzählung Wieso trägst du den Ring nicht und Flavia Di Mauro mit ihrer Erzählung Miseria e nobiltà. In ihrem Kommentar zur Übersetzung des Textes Miseria e nobiltà hat Lina Thiede geschrieben:

Dass es eine Herausforderung werden würde, einen Text aus dem Italienischen ins Deutsche zu übersetzen, war mir vor Beginn der Arbeit bewusst. … Womit ich jedoch nicht gerechnet habe, ist die Unsicherheit, die mich in diesem Prozess begleitet hat. Wenn ich meine Texte schreibe, dann ist das jahrelange Übung. Ich weiß, wie ich schreibe, wie ich formuliere, weiß, wie ich Wörter auswähle, doch hier hatte ich erstens einen fremden Text, dazu eine fremde Sprache und einen anderen Stil. Eine märchenhafte Erzählung, in der Art ganz anders als meine Kurzgeschichten.
Man sieht sich schnell abwägen und vermitteln zwischen Sinn verstehen, Melodie beibehalten, Äquivalente finden, Bilder so ‚malen‘, dass sie auch im deutschen Text wirken wie im Original. Das sind viele Aufgaben, die gleichzeitig zu bewältigen sind. Wenn ich Unsicherheit schreibe, meine ich auch die Unerfahrenheit. Die Unerfahrenheit in der Sprache und vor allem in dem Prozess der literarischen Übersetzung. Wer schreiben kann, kann nicht automatisch übersetzen. Das ist ein neues, unfassbar spannendes Handwerk für mich …

Lina Thiede

Hier der ganze Kommentar von Lina Thiede:

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Literatur-TANDEM-letterario 2025
Kommentar von Francesca Pozzo

Das Literatur-TANDEM-letterario 2025 ist ein Stipendium für junge Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Italien und Deutschland. Die AutorInnen haben eine Kurzgeschichte in ihrer Landessprache eingereicht. In einem deutsch/italienischen Tandem haben Sie die Kurzgeschichte des fremdsprachigen Partners in die eigene Landessprache übertragen.

Eines der sechs Tandems im Jahr 2025 sind Barbara Thiel mit ihrer Erzählung Abschalten und Francesca Pozzo mit ihrer Erzählung La mano di Dio. In ihrem Kommentar zur Übersetzung des Textes Abschalten hat Francesca Pozzo geschrieben:

Abbiamo scelto, per quanto possibile, di affidarci a una traduzione letterale, nel rispetto dei nostri stili e delle nostre visioni narrative. Però ci siamo spesso trovate di fronte a espressioni intraducibili, a concetti molto distanti e abbiamo vagliato di comune accordo diverse soluzioni per dare dignità alle nostre intenzioni originarie. Per me quest’esperienza è stata di affidamento, una sorta di brancolare nel buio contando sugli occhi di qualcun altro per comprendere ciò che solitamente è visibile in piena luce. Ringrazio quindi Barbara per avermi fatto da guida in questo processo.

Francesca Pozzo

Hier der ganze Kommentar von Francesca Pozzo:

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Literatur-TANDEM-letterario 2025
Kommentar von Amelie Befeldt

Das Literatur-TANDEM-letterario 2025 ist ein Stipendium für junge Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Italien und Deutschland. Die AutorInnen haben eine Kurzgeschichte in ihrer Landessprache eingereicht. In einem deutsch/italienischen Tandem haben Sie die Kurzgeschichte des fremdsprachigen Partners in die eigene Landessprache übertragen.

Eines der sechs Tandems im Jahr 2025 sind Francesca Maruccia mit ihrer Erzählung Sul parallelo degli opposti und Amelie Befeldt mit ihrer Erzählung Schäferhund. In ihrem Kommentar zur Übersetzung des Textes Sul parallelo degli opposti hat Amelie Befeldt geschrieben:

Francesca Maruccias „Sul parallelo degli oppostit“ ist ein sehr dichter Text, sprachlich wie inhaltlich. Ihn zu übersetzen war eine Herausforderung und nur im Dialog mit der Autorin möglich. Insbesondere die Metapher der Gegensätze und der Galaxie waren nicht ohne vorherige Rücksprache ins Deutsche zu Übertragen. Das Sprechen über einzelne Wörter und Redewendungen hat noch einmal ganz neue Einsichten in den Text gegeben, als es ein bloßes Lesen geben könnte.

Amelie Befeldt

Hier der ganze Kommentar von Amelie Befeldt:

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Literatur-TANDEM-letterario 2025
Kommentar von Barbara Thiel

Das Literatur-TANDEM-letterario 2025 ist ein Stipendium für junge Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Italien und Deutschland. Die AutorInnen haben eine Kurzgeschichte in ihrer Landessprache eingereicht. In einem deutsch/italienischen Tandem haben Sie die Kurzgeschichte des fremdsprachigen Partners in die eigene Landessprache übertragen.

Eines der sechs Tandems im Jahr 2025 sind Barbara Thiel mit ihrer Erzählung Abschalten und Francesca Pozzo mit ihrer Erzählung La mano di Dio. In ihrem Kommentar zur Übersetzung des Textes La mano di Dio hat Barbara Thiel geschrieben:

Dass man daran manchmal scheitern muss, auch das habe ich in dieser Zeit gelernt. Denn, wie übersetzt man einen Namen, dessen Bedeutungsebenen sich durch den ganzen Text ziehen, ohne dass dabei etwas sehr Schönes und Wichtiges verloren geht? Gar nicht, wie ich schließlich feststellen musste. Was nicht übersetzt werden kann, muss erklärt werden, und das birgt immer die Gefahr, etwas von der texteigenen Magie zu nehmen. Ich musste dennoch meinen eigenen Perfektionsanspruch loslassen und dieses Risiko eingehen, und obwohl ich überzeugt bin, dass immer irgendetwas zwischen den Sprachen verloren geht, glaube ich, dass auch die deutsche Sprache eine wahrheitsgetreue Replik der italienischen Diomeda abbildet.

Barbara Thiel

Hier der ganze Kommentar von Barbara Thiel:

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