Im Literatur-TANDEM-letterario haben deutsche und italienische AutorInnen eine Kurzgeschichte in ihrer Landessprache geschrieben und dann in deutsch/italienischen TANDEMs die Kurzgeschichte des Tandempartners in die eigene Landessprache übersetzt.
Am Samstag den 30. September 2023 im Interkulturellen-Zentrum in Heidelberg haben die AutorInnen in einer Lesung das Buch vorgestellt und über ihre Zusammenarbeit bei der Übersetzung erzählt.
Hier die Filme zur Lesung im Interkulturellen Zentrum:
Die Stiftung hatte 2023 zum dritten Mal das Stipendium Literatur DUO letterario ausgeschrieben.
Im Literatur-DUO haben deutsche und italienische Schülerinnen und Schüler eine Kurzgeschichte in ihrer Landessprache geschrieben. In einem deutsch/italienischen DUO haben sie dann die Kurzgeschichte des fremdsprachigen Partners in die eigene Landessprache übersetzt.
Das Ziel der Stiftung ist es, mit dem Literatur-DUO den intellektuellen und interkulturellen Austausch zwischen deutschen und italienischen Jugendlichen zu fördern und so zur deutsch-italienischen Völkerverständigung beizutragen.
Jetzt sind die Kurzgeschichten der 16 AutorInnen in Deutsch und Italienisch in dem Buch “Literatur DUO letterario – 2023” veröffentlicht worden.
Das Buch kann im Buchhandel, in allen gängigen online Buchshops oder direkt über den online-shop von BoD bestellt werden. BoD liefert das Buch ohne zusätzliche Versandkosten nach Deutschland und nach Italien.
Das Literatur-TANDEM-letterario 2024 ist ein Stipendium für junge Schriftsteller und Schriftstellerinnen aus Italien und Deutschland.
Die AutorInnen haben eine Kurzgeschichte in ihrer Landessprache eingereicht. In einem deutsch/italienischen Tandem soll die Kurzgeschichte des fremdsprachigen Partners in die eigene Landessprache übertragen werden. Die AutorInnen können selber entscheiden, wie sie die Texte übertragen wollen: von der semantischen Übersetzung, zur freien Übersetzung mit der Neufassung von Textteilen oder dem kreativen Nacherzählen der Texte mit eigenen Worten.
Das Ziel der Stiftung ist es, mit dem TANDEM die SchriftstellerInnen in Deutschland und Italien bekannter zu machen und vor allen Dingen den intellektuellen und interkulturellen Austausch zwischen den AutorInnen zu fördern. Dazu ist es wichtig, dass die AutorInnen während des Projektes bei der Übertragung des Textes des TANDEM-Partners über das Internet intesiv zusammenarbeiten und dann vor allen Dingen das gemeinsame Wochende im Herbst 2024 in Wiesloch zusammen mit der Lesung und viel Raum für Gespräche und dem gemütlichen Beisammensein mit Speis und Trank.
„Es gibt nichts Anspruchsvolleres und zugleich Befriedigenderes als die literarische Übersetzung, wenn man sich wirklich mit einem literarischen Werk auseinandersetzen will. Sie zwingt uns dazu, uns in den Text zu vertiefen, ihm ganz auf den Grund zu gehen, völlig in die Sprache des anderen einzutauchen. Durch sie lernen wir die fremde Sprache besser kennen, aber auch unsere eigene. “
Istituto Italiano di Cultura Stoccarda
Die Autorinnen und Autoren des Literatur-TANDEM-letterario 2024
Von Freitag den 29.9.2023 bis Sonntag den 1.10.2023 haben sich die Autorinnen und Autoren des TANDEMS 2023 in Wiesloch getroffen.
Nach einem gemeinsamen Treffen am Freitagabend in Wiesloch war am Samstag die Lesung der Autoren und Autorinnen im Interkulturelles Zentrum Heidelberg.
Eine gemeinsame Veranstaltung des Interkulturelles Zentrum Heidelberg, Volare e.V. Heidelberg und der Heimann-Stiftung Wiesloch.
Hier als kleiner Eindruck von der Lesung einige Beispiele aus den Kommentaren der AutorInnen über die Zusammenarbeit im TANDEM und die Wege, die sie bei der Übersetzung gewählt haben.
Als ich zum ersten Mal in “I sospiri nascosti” von Giulia Orati hineinlas, starrten dutzende fremde Augen aus dem Text auf mich zurück … Wir mussten einander erst einmal kennenlernen … Und je mehr ich über diesen außergewöhnlichen Cast erfuhr, je tiefer stieg ich in diese fein gearbeitete Geschichte ein, entwickelte ein Auge für ihre Doppelbödigkeit, ihren Humor und diesen spezifischen Schmerz, der entsteht, wenn eine neue Welt eine alte ablöst.
Lena Schätte
In dieser Zeit unterhielten sich Lena und ich oft, besonders nachts – so sehr, dass wir diese Stunden unsere „Vampirmomente“ nannten … Bei der Übersetzung habe ich versucht, so wörtlich wie möglich zu sein … Tatsächlich hat Lena einen sehr straffen Stil mit kurzen, prägnanten Sätzen. Sie redet viel mit Bildern und Details. Das Knarren einer Treppe im Morgengrauen, die Weichheit der Kissen im Kontrast zum Gewicht der Person, die darauf ruht, die Seltsamkeit einer Handvoll Süßigkeiten, die bereits ausgepackt und so in die Tasche gesteckt sind, wie sie sind …
Guilia Orati
Elena hat den perfekten Titel (Stasi – Stillstand) für ihren Text gewählt, und ich finde kein Wort im Deutschen, das in ähnlicher Weise drei oder mehr unterschiedliche Interpretationsanstöße für den Text liefert. Das tut weh. … Ich bin froh zu merken, das Deepl und ChatGPT noch kein literarisches Fassungsvermögen haben, oder zumindest keines, das ich als dem Text gerecht werdend empfinde, die Frage ist aber natürlich, ob mein Gehirn da den besseren Ersatz liefert. Ich habe es versucht. ChatGPT hat mich gefragt, ob ich ihm beibringen kann, literarisch zu schreiben, der Schlingel, ich hab nein gesagt, bin vielleicht etwas zu streng geworden im Tonfall, ChatGPT hat sich aufgehängt.
Clara Leinemann
Es gibt wunderschöne deutsche Wörter: Sie brauchen Zeit, um ausgesprochen zu werden, sie schwingen mit einer anderen Musikalität mit, aber vor allem haben sie unübersetzbare Bedeutungen in sich. … Ich glaube, dass die besondere Atmosphäre, die Clara schafft, untrennbar mit der Verwendung der indirekten Rede verbunden ist, vor allem aber mit der freien indirekten Rede, die sich durch die ganze Geschichte zieht: Dialogzeilen ohne Anführungszeichen, Verschwinden der bestimmenden Verben, Gedanken usw. Dialoge, die sich überschneiden – ohne immer klar zu sein, wer was zu wem sagt, wer denkt, ohne etwas zu sagen, wer sagt, ohne über irgendwelche Implikationen nachzudenken, wer sagt, ohne es wirklich sagen zu wollen … Leider wird die freie indirekte Rede im Italienischen viel seltener verwendet als im Deutschen, und im Allgemeinen denke ich, dass sie andere Empfindungen vermittelt: Aus diesem Grund habe ich Teile der Geschichte komplett neu geschrieben und dabei verschiedene Techniken untersucht, die für jeden Absatz geeignet sind …
Das Stipendium Artist in Residence 2023 wurde an die italienische Künstlerin Benedetta Chiari vergeben. Benedetta wird von Mai bis September im Apartment der Stiftung in Wiesloch wohnen und künstlerisch arbeiten.