Ausschreibung Literatur-TANDEM-letterario 2026

Die Stiftung schreibt in 2026 zum sechsten Mal in Folge das Literatur-TANDEM-letterario aus.

Im TANDEM reichen junge deutsche und italienische Autoren1 eine Kurzgeschichte ein, die sie in ihrer Lan­dessprache geschrieben haben. In einem deutsch-italienischen Tandem soll dann die Kurzgeschichte des fremdsprachigen Partners in die eigene Landessprache übertragen werden.

Im TANDEM steht dabei aber nicht die präzise Arbeit des literarischen Übersetzens im Vordergrund, sondern es geht vor allen Dingen dar­um den Stil, die Metaphern und die emotionale Tiefe der Texte im Dialog mit dem TANDEM-Partner zu er­gründen. Das Tandem ist eine Plattform zum DIALOG über Sprache und Literatur.

Das TANDEM ist mehr als ein Literaturwettbewerb

Es bietet „ein außergewöhnliches Abenteuer für alle, die es lieben, durch Schreiben, Worte und Kulturen zu reisen“ (Francesca Maruccia). Auch wer Deutsch/Italienisch nicht als Fremdsprache beherrscht, aber offen ist für Neues, der kann später über seine Teilnahme am TANDEM sagen: „Wie alle ersten Male war es eine bereichernde, schwierige und anregende Erfahrung. Tatsächlich war diese Initiative nicht nur meine „Taufe“ in der literarischen Übersetzung, sondern auch meine erste Annäherung an das Deutsche, eine Sprache, deren Grundlagen ich nicht kenne und die keine starken Assonanzen zum Italienischen aufweist.“ (Francesca Pozzo)

Die Teilnahme am TANDEM bietet die Plattform:

  • Zum DIALOG
    „sich mit einem gleichaltrigen Partner zu konfrontieren, der ein ähnliches Leben, eine ähnliche Geschichte und einen ähnlichen kulturellen Hintergrund hat und es ermöglicht, eine andere Sensibilität zu entdecken und kennenzulernen und das Schreiben als eine echte Brücke zwi­schen den Kulturen zu sehen.“ (Martina Alberici)
  • Die Magie der Sprache zu erfahren
    „Die Arbeit an Amelies Text und ihre Arbeit an meiner Geschichte haben mir wieder einmal die Magie der Sprache gezeigt, die ein unvollkommener und sich verändernder Spiegel ist. Ein Filter, der die Realität nicht abbildet, sondern sie durch die Worte der Kultur, in die wir eingetaucht sind, formt.“ (Francesca Maruccia)
  • Zur Völkerverständigung
    „.zusammen intensiv in beiden Richtungen an Sprache zu arbeiten, sich über die kulturellen Hinter­gründe auszutauschen, die in den Bildern und Metaphern und damit auch im kollektiven Textver­ständnis der beiden Kulturkreise stecken, hat mich wieder sehr bereichert.“ (Sabine Oberpriller)

Im TANDEM haben die Autoren die Freiheit die Texte auf ganz verschiedene Arten zu übertragen:

  • Von der semantischen Übersetzung, die versucht nah am Originaltext zu bleiben,
  • zur freien Übersetzung mit der Neufassung von Textteilen oder
  • dem kreativen Nacherzählen der Texte mit eigenen Worten.

Die Geschichte darf jedoch nicht grundlegend geändert werden und die Struktur der Handlung sowie die zu­gehörige Personenkonstellation müssen erhalten bleiben.

Der abgegebene in die eigene Sprache übertragene Text des TANDEM-Partners muss das Ergebnis eines eigenen Werkes sein, das nach intensivem Dialog im Tandem gewachsen ist. Maschinen kennen keine Emotionen und Sprachen entsprechen einander selten zu 100 %. Maschinelle Übersetzungen können nur ein Hilfsmittel sein, um das Verständnis des Textes zu vereinfachen.

Hier alle Kommentare, die die Autore des TANDEM 2025 über die Zusammenarbeit im TANDEM geschrieben haben. Kommentare TANDEM 2025


Das Literatur-TANDEM-letterario wird in enger Zusammenarbeit durchgeführt mit:


  1. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter. ↩︎