Archiv der Kategorie: Aktuelles

Literaturstipendium – 2022

Das Literaturstipendium wurde vergeben an Christian Kotorri Student der Literaturwissenschaften an der Università di Pisa. Christian Kotorri wird von Oktober 2022 bis Januar 2023 in Wiesloch sein und er wird während dieser Zeit über die Bedeutung von Zeit, Raum und Formen in den Texten von Elena Ferrante arbeiten.

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Lesung – Literatur-TANDEM-letterario 2022

Die Heimann-Stiftung hatte 2022 zum zweiten Mal
das Stipendium Literatur-TANDEM-letterario ausgeschrieben.

12 junge deutsche und italienische Autoren und Autorinnen haben eine Kurzgeschichte in ihrer Landessprache geschrieben. In einem deutsch/italienischen Tandem haben sie dann die Kurzgeschichte des fremdsprachigen Partners in die eigene Landessprache übertragen. Die Kurzgeschichten sind zweisprachig in dem Buch “Literatur-TANDEM-letterario – 2022” veröffentlicht worden.

Die Lesung in Anwesenheit der Autorinnen und Autoren findet statt
Samstag, den 1. Oktober 2022, 20:00,
Kulturhaus in Wiesloch, Gerbersruhstr. 41

Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung ist mit deutscher Moderation.

Die Autorinnen und Autoren werden erzählen, wie sie zusammengearbeitet haben und jeder wird einen Teil seiner Kurzgeschichte lesen.

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Konzert-Lesung
Vom Aspromonte bis zum Mississippi

Massimo Cusato – Schlagzeug
Enzo Tropepe – Gitarre und Stimme
Kathrin Schweizer – Sprecherin

waren am Samstag 11. Juni 2022 zu Gast im Kulturhaus Wiesloch zur Konzert-Lesung “Vom Aspromonte bis zum Mississippi”.

Die Konzertlesung des Perkussionisten Massimo Cusato ist eine lebendige und vielschichtige musikalische Reise. Live-Musik und autobiografische Geschichten des Autors, unterstützt durch Videos und Fotografien, begleiten das Publikum durch ausgewählte Etappen der letzten 100 Jahre Musikgeschichte. Die Künstler:innen erzählen vom Neapel der 80er Jahre und seinem Sound, von den Songwritern der römischen Schule, von italienisch-amerikanischen emigrierten Musikern, vom amerikanischen Traum eines Teenagers, von den Parallelen zwischen amerikanischen Sklaven und dem Korporal in Kalabrien, sowie den klanglichen Verbindungen zwischen der süditalienischen Tarantella und dem Blues: ein spannender Pfad durch Zeit und Rhythmus, der sich zwischen dem Aspromonte und dem Mississippi windet.

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Das Literatur-DUO-letterario 2021
auf den Heidelberger Literaturtagen 2022

Wir haben uns sehr gefreut, dass das Literatur DUO letterario 2021 auf den Heidelberger Literaturtagen 2022 mit zwei Lesungen vertreten war.

Gelesen haben die zwei DUOs

Alina Jennifer Wild
Einfach so!
Facile, no?

Joanne Mary Lorenzon
Il tagliatore di siepi
Der Heckenschneider

Klara Rottenberger
Mittelmeer
Mar Mediterraneo

Leonardo Bertone
Catullo ed io
Catull und ich

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Literatur DUO letterario 2022

Im Literatur-DUO haben deutsche und italienische Schülerinnen und Schüler eine von ihnen geschriebene Kurzgeschichte in ihrer Landessprache eingereicht. In deutsch-italienischen DUOs soll die Kurzgeschichte des anderen Autors oder der anderen Autorin in die eigenen Sprache übersetzt oder kreativ nacherzählt werden. 

Die Literatur DUOs 2022 sind:

  • Francesca Possamai (2004) – Feltre – Istituto Comprensivo di Primiero, Transacqua
    LA REALTÀ NEGLI SGUARDI
    Sahra Waßner (2004) – Bonn – Aloisiuskolleg
    Kurzgeschichte zum Gedicht Todesfuge
  • Letizia Segarelli (2005) – Sutri – Liceo Ginnasio Mariano Buratt – Viterbo
    La Signora della Montagna
    Jette Hoos (2005) – Bad Salzuflen – Rudolph-Brandes-Gymnasium
    Ein letztes Mal
  • Maja Lorenzmeier (2007) – Bad Salzuflen – Rudolph-Brandes-Gymnasium
    Lias Erkenntnis
    Jan D’Orsi (2008) – Avellino – Liceo Scientifico Statale “Pasquale Stanislao Mancini”
    L’Onda
  • Felicity Spencer (2003) – Malsch – Leibniz-Gymnasium Östringen
    Samuel
    Mario Bona (2004) – Mori – Liceo A. Rosmini, Rovereto
    IL CAMPANELLO
  • Nora Antonic (2007) – Mannheim, Liselotte Gymnasium Mannheim
    Was Menschen machen
    Benedetto Viezzi (2005) – Tarcento – Collegio Uccellis, Udine
    Il paese delle anime
  • Lara Kellner (2006) – Wörthsee – Max-Born-Gymnasium in Germering
    Saphirblaues Wunder
    Elena Viviani (2006) – Trento – Liceo linguistico Sophie Scholl Trento
    IL RISVEGLIO DI GIOVANNA
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Artist in Residence 2022 – Lisa Redetti

Die italienische Künstlerin Lisa Redetti war von April bis Mai 2022 als Artist in Residence Gast der Heimann-Stiftung in Wiesloch.

Lisa Redetti, geboren 1993 in Feltre (Belluno), lebt und arbeitet derzeit in Turin.
Sie studierte Malerei an der Accademia di Belle Arti di Bologna und vertiefte ihre Studien anschließend an der Accademia Albertina di Torino.
Ihre malerischen Studien entspringen einem innigen Bedürfnis nach Übersetzung und formaler Restitution von existenziellen Aspekten. Sie arbeitet auf Papier, ein Material, das ihr einen unmittelbaren und schnellen Zugang ermöglicht, aber gleichzeitig lebendig ist, weil sich die Farbe auf seiner Oberfläche sogar über Wochen ausdehnen kann. Tatsächlich gelingt es ihr, durch die Verwendung von Pigmenten in Kombination mit Öl und von malerischen und zeichnerischen Eingriffen, Überlagerungen zu schaffen, die sich anerkennen und gleichzeitig nebeneinander existieren, wodurch ein so zartes und weiches Material an Körper und Bedeutung gewinnt.
Wichtig ist ihr auch der gestalterische Aspekt, der den Raum als Möglichkeit betrachtet die Dreidimensionalität einer zweidimensional Arbeit widerzuspiegeln.

Vernissage – Ausstellung Lisa Redetti

Nessun titolo, 2022, olio su carta, 280cm x 200cm

Wie viele Abgründe muss ich noch graben

Punkte, Orte der Begegnung.
Teile die sich suchen, verfolgen, imitieren, drehen,
beobachten, vermissen.
Vereint berühren sie sich, immer, niemals.

Lisa Redetti, 1993 geboren, lebt in Turin wo sie auch ihr Atelier hat. Sie studierte Malerei an der Accademia di Belle Arti di Bologna und vertiefte ihre Studien anschließend an der Accademia Albertina di Torino.
Lisa arbeitet mit Papier als Maluntergrund und verwendet oft große Formate. Es gelingt ihr mit Hilfe von Farbpigmenten und Öl Überlagerungen zu schaffen und so entstehen weiche Farbabgrenzungen, weil die Öl getränkten Oberflächen sich während des Trocknens oft noch über mehrere Tage auf dem Papier ausdehnen.

Die Ausstellung im Atrium der Bejarano Gemeinschaftsschule in Wiesloch mit seinem lichtdurchfluteten, weiten Raum brachten die Werke von Lisa sehr gut zur Wirkung.

per il grande: “Nessun titolo, 2022, olio su carta, 280cm x 200cm”
per i piccolini: “Nessun titolo, 2022, olio su carta, 60cm x 104cm”

Die Grußworte von Archim Heimann zur Ausstellung von Lisa Redetti

Liebe Gäste, ich freue mich im Namen der Heimann-Stiftung, einige Worte über die Künstlerin Lisa Redetti und ihr Schaffen an Sie zu richten.

Zunächst möchte ich aber besonders begrüßen die Künstlerin Lisa Redetti, Lisas Vater und seine Lebenspartnerin, die aus Italien angereist sind, Herrn Sauer Bürgermeister der Stadt Wiesloch und Frau Kröhn die Rektorin der Bejarano Schule, die uns die Ausstellung hier in den Räumen ihrer Schule ermöglicht hat.

Ausgewählt wurde Lisa aus den gut zehn italienischen Bewerbern und Bewerberinnen für den Kunstaufenthalt in Wiesloch von einer kleinen Jury aus Prof. Urlaß, Frau Elisabeth Kamps und Frau Roberta Ciut von der KIKUSCH und meiner Frau und mir von der Stiftung. Ausgeschrieben wurde der Aufenthalt in Italien ganz bewusst nur für junge Künstlerinnen und Künstler, da uns viel daran liegt, vor allen Dingen junge Menschen zu fördern.

Bevor ich einige Worte zur Ausstellung sage, möchte ich darauf eingehen, wie Lisa arbeitet.

In einem Interview mit Eleonora Savorelli Journalistin bei ArtsLife sagte Lisa über ihr Arbeit:

Bevor ich beginne, verbringe ich einige Momente still und starre ins Leere oder auf das hängende Papier, als müsste ich zu meinem Rhythmus zurückkehren, zu meiner Bewegung, die nichts mit dem Außen zu tun hat. Um die Wahrheit übermitteln zu können, ist es notwendig, jede Art von Urteil oder Scham gegenüber dem, was wir sind, fallen zu lassen, und eine “reine” Brücke zu schaffen, dank der die Arbeit direkt mit dem Inneren verbunden werden kann.

Eleonora Savorelli

Als Arbeitsmedium hat Lisa Papier und Öl gewählt.

Papier ist ein sofortiger und schneller Träger, aber von äußerst zerbrechlicher Natur, da es leicht reißt oder beschädigt wird. Gleichzeitig ist es lebendig, da sich das Öl und die Farbe auch wochenlang auf seiner Oberfläche ausdehnen können. Ich liebe die Idee, einen so zarten Träger maximal hervorzuheben und ihm durch eine vielschichtige und reflektierende bildliche Intervention Körper und Bedeutung zu verleihen.
Öl wiederum ist ein Material, das es mir ermöglicht mit malerischen und zeichnerischen Eingriffen, Überlagerungen zu schaffen, die sich anerkennen und gleichzeitig nebeneinander existieren, wodurch ein so zartes und weiches Material wie Papier an Körper und Bedeutung gewinnt.

Als nächstes fange ich an zu malen, ganz geleitet von einer Kraft, deren Medium ich bin. Jede Form, jeder Fleck, jedes Zeichen erscheint auf dem Papier und wird zwangsläufig bewegt. Nichts in der Komposition könnte irgendwo anders sein als an dem Ort, an dem es erscheint. Verliere ich meinen „Flow“, lässt die Konzentration nach und erzwinge ich einen Eingriff, dann ist die Arbeit wegzuwerfen. Es ist sehr schwierig, Fehler dieser Art zu beheben, die Balance zwischen Voll und Leer zu brechen bedeutet, die Balance zwischen etwas Gegebenem und Verweigertem gleichzeitig zu brechen.

Eleonora Savorelli

Die Leere spielt also in den Bildern von Lisa eine wichtige Rolle.
Auf die Frage von Eleonora Savorelli zur Bedeutung der Leere antwortet Lisa:
Ich könnte mit einer einfachen leeren / vollständigen Gleichung antworten: Form = Abwesenheit / Anwesenheit: Existenz
Es sind absolut zwei untrennbare Aspekte, die eine grundlegende Kombination für die Ordnung der Kompositionsräume innerhalb meiner Arbeit darstellen. Sie sind gleichzeitig Subjekt und Objekt der Reflexion.

Dann fällt natürlich das große Format mancher Bilder auf.
Dazu sagt Lisa:

Durch das große Format kann ich viel Energie ausschöpfen, sowohl gestisch als auch kommunikativ. Die Tatsache, dass viele Bilder groß sind, bedeutet einfach, dass Energie im Überfluss vorhanden ist.

Und schließlich nicht zu vergessen – die Rolle des Raums für ihre Bilder – also hier das Atrium der Bejarano Schule
Dazu sagt Lisa: Er dient der Entfaltung des dreidimensionalen Potenzials eines Werks, das in der Zweidimensionalität lebt. Es ist ein wesentlicher Bestandteil für die Installation der Werke, da so möglich wird, die Räumlichkeit der Werke durch den Raum an sich zur Geltung zu bringen.
Und so sind wir sehr glücklich, dass wir hier im Atrium der Bejarano Schule ausstellen dürfen.

Als Titel für ihre Ausstellung hat Lisa gewählt

QUANTI ABISSI DEVO ANCORA SCAVARE

Frei übersetzt:
Wie viele Abgründe muss ich noch graben ..
Bei einer Übersetzung geht aber oft viel verloren, denn so bedeutet Abissi nicht nur Abgrund sondern z.B. auch Untiefe, Ruin, Unterwelt und scavare ist mehr als graben sondern auch wühlen, schürfen, aushöhlen
Diese Vielschichtigkeit der Wörter kann eine Übersetzung oft nur unzureichend wiedergeben.

Im Untertitel heißt es dann
“Punti, luoghi di incontro”
“Le parti si ricercano, si rincorrono, si imitano, si girano, si guardano, si mancano”
“Unite si toccano, sempre, mai”

Auch hier wieder der Übersetzungsversuch

“Punkte, Orte der Begegnung”
“Teile die sich suchen, verfolgen, imitieren, drehen, beobachten, vermissen”
“Vereint berühren sie sich, immer, niemals”

In dieser lauten, aufgewühlten Welt voller Tragödien, ist es das besinnliche, das Lisa Redettis Kunst auszeichnet.

Was Lisa bei ihren Bildern empfunden hat, dass kann nur Lisa wissen, aber ich kann Sie nur herzlich einladen, sich selber in die Bilder von Lisa zu vertiefen und ihre eigenen Gedanken und Bilder zu entwickeln.

Liebe Lisa, herzlichen Dank, dass du zu uns nach Wiesloch gekommen bist und uns durch deine Kunst bereichert hast.