Literatur TANDEM letterario 2021

Im Literaturtandem haben deutsche und italienische Schriftstellerinnen und Schriftsteller eine von ihnen geschriebene Kurzgeschichte in ihrer Landessprache eingereicht. In deutsch-italienischenTandems soll die Kurzgeschichte des anderen Autors oder der anderen Autorin in der eigenen Sprache übersetzt oder kreativ nacherzählt werden. 

Die Literatutandems 2021 sind:

  • Andreea Simionel – “Addio Sicilia”
    Jonas Linnebank – “Drei Frauen, die rauchen”
  • Root Leeb – “Mein Personal Computer”
    Angela Bubba – “L’estate del 2016”
  • Dafne Graziano – “Prima o poi”
    Luka Tuvalu – “Zu Zweit”
  • Marielle Kreienborg – “Wie der Ochse mit dem Pflug”
    Fausto Paolo Filograna – “UNA FINE”
  • Carolina Heberling – “Atmen”
    Maddalena Fingerle – “In principio era il bianco”
  • Lara Rüter – “Oh, just remember, remember, remember”
    Silvia Righi – “Cercate Raperonzolo?”

Das Buch zum Literaturtandem – Literatur TANDEM letterario 2021

Die Kommentare der LiteraturtandemsDie Kommentare der Literaturtandems

Die Schriftstellerinnen und Schriftsteller der Literaturtandems

Die Stiftung fördert die Völkerverständigung zwischen Deutschland und Italien. Im Mittelpunkt der Stiftung stehen  junge Menschen und die Vermittlung internationaler und interkultureller Lebenserfahrungen.

Andreea Simionel wurde 1996 in Rumänien geboren. 2007 kam sie mit ihrer Familie nach Turin, wo sie lebt, arbeitet und schreibt. Ihre Erzählungen sind erschienen in Tuffi, Effe, Il Foglio, Altri Animali, Clean, inutile, Nazione Indiana, retabloid e La nuova verde.

Jonas Linnebank lebt und schreibt in Köln. Er ist Mitbegründer, Herausgeber und Redakteur der Kölner Literaturzeitschrift (www.kliteratur.de). Außerdem kuratiert er das Europäische Literaturfestival Köln Kalk (www.eulit.org), eine Kooperationsveranstaltung des Integrationshaus e.V., der KLiteratur, des KUNTS e.V., und der parasitenpresse. Für die parasitenpresse hat er 2020 das Kalk Alphabet herausgeben und die Hälfte der Texte selbst geschrieben. Zuletzt war er Teil von entreLíneas, einer virtuellen Schreibresidenz des Goethe-Instituts Chile. Im Oktober wurde er auf dem 3. Boao World Poetry Award zu einem der ausländischen Young Talent Poets of the Year gekürt. Seine Texte wurden ins Griechische, Spanische und Kantonesische übertragen.

Root Leeb, 1955 in Würzburg geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Sozialpädagogik. Sie arbeitete zwei Jahre als Deutschlehrerin für Ausländer, danach sechs Jahre als Straßenbahnfahrerin in München. Heute lebt sie als Autorin, Malerin und Zeichnerin in Rheinland-Pfalz.
Bei ars vivendi erschien 2001 Mittwoch Frauensauna, 2003 folgte Tramfrau. Aufzeichnungen und Abenteuer der Straßenbahnfahrerin Roberta Laub, 2012 ihr Roman Hero. Impressionen einer Familie, 2013 Die dicke Dame und andere kurze Geschichten und 2015 Don Quijotes Schwester.
Dazu veröffentlichte sie zahlreiche Beiträge in Anthologien (dtv, Reclam, Hanser, Manesse u. a.) und kurze Geschichten in der Reihe sechs Sterne (ars vivendi).
Als Malerin und Zeichnerin ist ihr Schwerpunkt die Verbindung von Literatur und Malerei, so entstanden zahlreiche Titelbilder für verschiedene Verlage (u. a. Hanser, dtv, Herder), die Illustrationen zu Kalendergeschichten und Bilder zu Italo Calvino: Die unsichtbaren Städte.
Zudem gilt ihr Interesse schon seit Jahren dem Kleben von Papier, den langsam, Schicht um Schicht wachsenden Körpern.

Angela Bubba wurde 1989 in Catanzaro geboren. Mit ihrem ersten Roman, La casa (Elliot 2009), gewann sie die dritte Ausgabe des “What’s Up Young Talents Award” und war Finalistin beim “Strega Award”, “Flaiano Award”, “John Fante Award” und “Berto Award”. Ihr erstes Sachbuch, Elsa Morante madre e fanciullo (Carabba 2016), wurde mit dem „Elsa Morante Award“ ausgezeichnet. Ihre Schriften sind auf Nazione Indiana und Nuovi Argomenti erschienen. Bei Bompiani veröffentlichte sie MaliNati (2012), Via degli Angeli (2016), zusammen mit Giorgio Ghiotti und mit einem Vorwort von Sandra Petrignani, und Preghiera d’acciaio (2017). Sie war Stipendiatin des Residenzstipendiums für junge Schriftstellerinnen der Heimann-Stiftung, das zur Veröffentlichung des Buches Alberto, Elsa und die Bombe (Das Wunderhorn 2020) führte. Kürzlich hat sie die Dokumentation der Konferenz La grande Iguana – Szenarien und Visionen zwanzig Jahre nach dem Tod von Anna Maria Ortese (Aracne 2020) – und die Neuauflage des Romans Tre donne von Bruno Sperani (Carabba 2020) kuratiert.
Im Laufe der Jahre hat sie an zahlreichen Konferenzen in Italien und im Ausland teilgenommen und 2019 den “Minerva-Preis für wissenschaftliche Forschung” gewonnen (für die besten Doktoranden und Doktoranden der Universität Sapienza in Rom). Sie lebt in Rom und promoviert dort in Italianistik über Anna Maria Ortese.

Dafne Graziano wurde 1992 in Caserta geboren. Sie hat ihre Kindheit in Livorno verbracht und wohnt seit 2003 in Rom. Sie hat ihre MA an der Universität Roma Tre absolviert, mit einer Dissertation über Deutsche und Italienische Comics und die Übersetzung der Graphic Novel held vom deutscher Comicautor flix. 2019 erschienen ihre Überseztungen von verschiedenen österreichischen Autoren in zwei Anthologien, die in Zusammenarbeit mit der Prof. Giovanni Sampaolo (Universität Roma Tre), Artemide Edizioni und dem Forum Austriaco di Cultura a Roma veröffentlicht wurden. 2020 wurden ihre erste Erzählungen veröffentlicht: Tempi di recupero (Erholungszeiten) in der Anthologie Congiunti Racconti (Ensemble Edizioni Srl), und Il fuggitivo (Der Flüchtling) in der Anthologie Caos ed equilibrio – Vol. II (Catartica Edizioni). Sie interessiert sich auch für Gedichte und für Poetry Slam.

Luka Tuvalu, geboren Mitte der 80er in Berlin, ist Autorin, Musikerin und Konzeptkünstlerin. In ihren Werken finden sich immer wieder Irritationen und Verschiebungen der uns bekannten Realität. Die Arbeiten bieten eine fremde Lesart des Allbekannten, und laden dazu ein, den eigenen Blick zu schärfen. Luka Tuvalu schreibt hauptsächlich Prosa in kürzeren und längeren Formaten, und spielt Synthesizer in einer Band.

Geboren und aufgewachsen im Norden Deutschlands, hat Marielle Kreienborg ihrer Heimatstadt Cloppenburg den Rücken gekehrt, um in der Hauptstadt zu leben, was zu erleben und erstaunt festzustellen, wie viel von dem Ort, von dem sie geglaubt hatte, ihn hinter sich gelassen zu haben, sich wieder und wieder in ihre Texte schleicht. Auf ein Italienisch- und Spanisch-Studium an der Humboldt-Universität folgte ein Master der Romanischen Literaturwissenschaft an der Freien Universität in Berlin. Marielle Kreienborg spricht fünf Sprachen und schreibt, um sich und andere zu verstehen. Ihre Texte veröffentlicht sie regelmäßig in der taz, in Zeitschriften und Anthologien. Sie schreibt Kinder- und Jugendliteratur und, mit sonniger Aussicht auf die Farbkompositionen des Herbstes, ihren ersten Roman.

Fausto Paolo Filograna, geboren 1992 in Casarano, in der Provinz Lecce. Während der Schulzeit besuchte er das Konservatorium für Klaviermusik. Mit achtzehn Jahren zog er nach Bologna, um Altphilologie zu studieren, wo er 2017 seinen Abschluss machte. Er arbeitete viele Jahre mit dem Zentrum für zeitgenössische Poesie der Universität Bologna zusammen und veröffentlichte in dieser Zeit seine erste Sammlung von Gedichten Persona (Premio Elena Violani Landi 2018 e Premio Solstizio 2019) im Verlag Giuliano Ladolfi. Seit 2018 unterrichtet er Italienisch und Latein am Gymnasium.

Foto-Hans-Herbig

Foto: Hans Herbig

Carolina Heberling, geboren 1993 in Bayern, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik an der LMU München und arbeitete während des Studiums als freie Autorin bei der Süddeutschen Zeitung. 2012 erschien ihre Novelle Tiefseefisch, 2015 gewann Heberling mit ihrem Text Am Rand den Münchner Kurzgeschichtenpreis. Nach dem Studium war sie in der Spielzeit 2018/19 in der Dramaturgie des Residenztheaters tätig, wo sie unter anderem mit Anne Lenk und Antonio Latella zusammenarbeitete. Im Jahr darauf arbeitete sie an den Münchner Kammerspielen unter der Intendanz von Matthias Lilienthal für DIE VIELEN. Seit Herbst 2019 promoviert Heberling an der LMU München im Sonderforschungsbereich Vigilanzkulturen, nebenher betreut sie als freischaffende Dramaturgin das Projekt Peace Damage an der Akademie der Bildenden Künste.

Foto: Julia Mayer

Maddalena Fingerle ist 1993 in Bozen geboren und hat Germanistik und Italianistik an der LMU studiert, wo sie innerhalb des Sonderforschungsbereichs 1369 Vigilanzkulturen über Torquato Tasso und Giovan Battista Marino promoviert. 2016 war sie Stipendiatin bei der Bayerischen Akademie des Schreibens. 2017 hat sie den Zeno-Preis, 2020 den Italo-Calvino-Preis gewonnen. Erzählungen von ihr sind auf Nazione Indiana, CrapulaClub, Collettiva und Narrandom veröffentlicht worden.

Lara Rüter, * 1990 in Hannover. Studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Preisträgerin für Lyrik beim 26. Open Mike. 2020 erhielt sie den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. Bella Triste, Sprache im technischen Zeitalter und Edit. Lebt in Leipzig.

Silvia Righi (Correggio, 1995) lebt in Mailand. Nach ihrem Abschluss in moderner Literatur an der Alma Mater in Bologna war sie fünf Jahre lang an Kommunikations- und Kulturveranstaltungen beteiligt und arbeitete an der Organisation von Veranstaltungen wie dem Festivaletteratura (Mantua) und Festa del poesia (Carpi) mit. Während der Veranstaltung Festivaletteratura 2020 betreute sie die Rubrik Due punti und das webradio des Festivals.
Sie leitet den Literaturzirkel (unter 35) Tra le Lines in der Multimedia Bibliothek Loria di Carpi.
Sie ist Herausgeberin des Blogs MediumPoesia und hat zusammen mit Simone Burratti und Stefania Margiacchi das Projekt für Poesie- und zeitgenössische Kunst Paralleli kuratiert. Ihre Gedichte wurden in den Blogs Formavera, Le parole e le cose, MediumPoesia und Nuovi Argomenti veröffentlicht. 2020 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, Demi-monde, beim NEM-Verlag mit einem Vorwort von Tommaso Di Dio.

About – Literaturtandem

Ein/e deutsche/r und ein/e italienische/r Autor*in bilden ein virtuelles Tandem. Jeder/e Autor*in hat eine Kurzgeschichte in seiner/ihrer Landessprache eingereicht. Im Tandem soll die Kurzgeschichte des/der anderen Autors*in kreativ in der eigenen Sprache nacherzählt werden. Dieser Text kann einerseits eine Übersetzung sein, die nah am Original ist. Die Schriftsteller*innen haben andererseits aber auch die Möglichkeit, freier mit dem Originaltext umzugehen und die Handlung ggf. in einem ihnen vertrauteren Kontext anzusiedeln, um so auch eigene Erfahrungen bzw. Einsichten einfließen zu lassen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Geschichte inhaltlich nicht geändert werden darf und die Struktur der Handlung sowie die zugehörige Personenkonstellation im Wesentlichen erhalten bleiben muss.

Das Projekt wird zusammen mit der Buchhandlung Eulenspiegel in Wiesloch durchgeführt.