Schlagwort-Archive: Literatur

Writer in Residence 2021

2021 wurde das Stipendium “Writer in Residence” an Angelo Molica Franco vergeben. Er wird von August bis September 2021 als Gast der Stiftung in Wiesloch wohnen.

Angelo Molica Franco (Messina, 1984) ist Journalist, Schriftsteller und literarischer Übersetzer. Er studierte in Rom und Paris und hat einen Hochschulabschluss in Linguistik mit dem Spezialgebiet “Literarisches Übersetzen”. Sein erstes Buch „A Parigi con Colette“ (Perrone, 2018) wurde mehrfach nachgedruckt und von der Kritik gelobt. Seine Erzählungen sind in “La Repubblica”, “Il Foglio” und Literaturzeitschriften erschienen. Seine Kurzgeschichten wurden in Kunstkatalogen und Sammelbänden veröffentlicht.

Heute lebt er in Rom, vertieft in vielfältige Arbeiten im kulturellen Bereich. Als Journalist schreibt er für „La Repubblica” im Magazin „il venerdì“ und für „Il Fatto Quotidiano“. Er beschäftigt sich vor allem mit Kultur, aber auch mit Gesellschaft, Sport und Bürgerrechten. Als Übersetzer (Nini-Agosti-Castellani-Preis, Stendhal-Preis) arbeitet er für Sellerio, Rizzoli, La Nave di Teseo, Baldini+Castoldi, Bompiani, nottetempo. Seine erste Gedichtsammlung ist in Vorbereitung.

Lesung Literatur TANDEM letterario

Online-Präsentation des Literatur TANDEM letterario
Gespräch mit einem der „Tandems“ 2021,
Fausto Paolo Filograna und Marielle Kreienborg.
Donnerstag, 15.07.2021, 19.00 Uhr
Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung per Mail an: jacopo.mancabelli@esteri.it
Moderation in italienischer und deutscher Sprache: Dr. Sabrina Maag.

Eine Veranstaltung des Italienischen Kulturinstituts Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Heimann Stiftung Wiesloch.

Es gibt nichts Anspruchsvolleres und zugleich Befriedigenderes als die literarische Übersetzung, wenn man sich wirklich mit einem literarischen Werk auseinandersetzen will. Sie zwingt uns dazu, uns in den Text zu vertiefen, ihm ganz auf den Grund zu gehen, völlig in die Sprache des anderen einzutauchen. Durch sie lernen wir die fremde Sprache besser kennen, aber auch unsere eigene. Das Stipendium Literatur TANDEM letterario der Heimann Stiftung (Wiesloch) bietet jungen italienischen und deutschen Schriftstellern diese Möglichkeit.

Italienisches Kulturinstitut Stuttgart

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Buchveröffentlichung – Literatur TANDEM letterario 2021

Die Stiftung hatte 2020/2021 zum ersten Mal das Stipendium LITERATURTANDEM ausgeschrieben. Ein Stipendium für SchriftstellerInnen aus Italien und Deutschland, die jeder eine Kurzgeschichte des anderen Autors oder der Autorin übersetzen oder kreativ nacherzählen sollten. Das Ziel der Stiftung war es, die SchriftstellerInnen in Deutschland und Italien bekannter zu machen und den intellektuellen und interkulturellen Austausch zwischen deutschen und italienischen SchriftstellernInnen zu fördern..

Jetzt sind die Kurzgeschichten der 12 AutorInnen
in deutsch und italienisch in dem Buch
“Literatur TANDEM letterario – 2021”
veröffentlicht worden.
So unterschiedlich die Schreibstile sind,
so verschieden ist auch die Art,
wie die Geschichten übertragen wurden:
übersetzt, frei übersetzt oder kreativ nacherzählt.

Das Buch kann im Buchhandel, in allen gängigen online Buchshops oder direkt über den online-shop von BoD bestellt werden.


BoD liefert das Buch ohne zusätzliche Versandkosten nach Deutschland und nach Italien.

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Literatur TANDEM letterario 2021

Im Literaturtandem haben deutsche und italienische Schriftstellerinnen und Schriftsteller eine von ihnen geschriebene Kurzgeschichte in ihrer Landessprache eingereicht. In deutsch-italienischenTandems soll die Kurzgeschichte des anderen Autors oder der anderen Autorin in der eigenen Sprache übersetzt oder kreativ nacherzählt werden. 

Die Literatutandems 2021 sind:

  • Andreea Simionel – “Addio Sicilia”
    Jonas Linnebank – “Drei Frauen, die rauchen”
  • Root Leeb – “Mein Personal Computer”
    Angela Bubba – “L’estate del 2016”
  • Dafne Graziano – “Prima o poi”
    Luka Tuvalu – “Zu Zweit”
  • Marielle Kreienborg – “Wie der Ochse mit dem Pflug”
    Fausto Paolo Filograna – “UNA FINE”
  • Carolina Heberling – “Atmen”
    Maddalena Fingerle – “In principio era il bianco”
  • Lara Rüter – “Oh, just remember, remember, remember”
    Silvia Righi – “Cercate Raperonzolo?”

Das Buch zum Literaturtandem – Literatur TANDEM letterario 2021

Die Kommentare der LiteraturtandemsDie Kommentare der Literaturtandems

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Das Literatur-Tandem – Angela Bubba und Root Leeb

Angela Bubba

Ich habe ein paar Mal mit Root telefoniert und ich habe es wirklich genossen. Ihre Geschichte ist packend. Eine sehr spezielle Beziehung zwischen der Autorin und ihrem Personal Computer – voller origineller Ideen und Perspektiven. Es hat mir viel Freude gemacht die Geschichte zu übersetzten. Es war eine aufregende Erfahrung, die ich immer bei mir tragen werde. Danke, dass ich dabei sein konnte.

Angela Bubba

Root Leeb

Mir hat die Übersetzung sehr viel Spaß gemacht, zumal ich die Geschichte mit ihren atmosphärisch dichten Beschreibungen und den Dialogen sehr, sehr anregend fand. Fünf Menschen, alle in einer – unterschiedlich gearteten – Lebenskrise treffen aufeinander, und die Protagonistin (Ariel) wird über eigene Reflexionen und Beobachtungen auch zur Chronistin.

Root Leeb

Das Literatur-Tandem – Dafne Graziano und Luka Tuvalu

Über die Nuancen in der Sprache und den Wörtern

Nachdem wir die jeweiligen Erzählungen gelesen hatten, haben wir uns für eine Art Übersetzung entschieden, die dem Ausgangstext so treu und nah wie möglich bleiben sollte. Wir haben uns als Ziel gesetzt, den Inhalt nicht zu verändern und uns auf die bestmögliche Wiedergabe in der jeweils anderen Sprache zu konzentrieren.
Wir strukturierten unser Tandem in monatliche Sitzungen und darauffolgende Arbeitsphasen, in denen genügend Zeit blieb, um an den verschiedenen Phasen der Übersetzung zu arbeiten und die Texte mit genügend Abstand zu betrachten. Bei Zwischenfragen standen wir uns stets zur Verfügung.
Es hat uns beiden sehr viel Spaβ gemacht, in diese kontinuierliche Sprachforschung einzutauchen. Die häufigsten Diskussionen, die sich aus unseren Treffen ergaben, konzentrierten sich genau auf alternative Vorschläge für die Übersetzung bestimmter Phrasen und Ausdrücke, auf die zahlreichen Nuancen, die in einzelnen Wörtern enthalten sind, und schlieβlich auf die Unterschiede zwischen der italienische und der deutschen Sprache, aber auch auf die Elemente der Nähe zwischen die beiden Sprachsystemen.
Eine brennende Frage, die uns seit unserem ersten Treffen beschäftigt, ist, wie wir den Spritzkuchen aus Luka’s Text „Zu zweit“ ins Italienische übersetzen. Unser Skype Feed füllte sich über die Monate mit Bildern von italienischen Köstlichkeiten. Einige sind dem Spritzkuchen zum Verwechseln ähnlich, aber leider regionale Besonderheiten und daher nicht für die Metropole geeignet, in der die Geschichte spielt. Wir beschreiben uns Konsistenzen von Zuckergüssen und Durchmesser von Gebäckteilen. Und nehmen uns vor, diese bei Gelegenheit zu verköstigen.
Darüber hinaus war das Lesen unserer Texte in einer anderen Sprache für uns beide eine angenehme Überraschung, die uns unsere jeweiligen Ausgangs- und Zielsprachen bewusster machte.
Schlieβlich war der Austausch von Überlegungen zu zwei sehr unterschiedlichen Texten in Bezug auf Themen und Stil sicherlich sehr nützlich und interessant: Während „Zu zweit“ in der dritten Person die surreale Erfahrung der Protagonisten mit einem subtil ironischen Ton erzählt und einem Rhythmus, der gekonnt Raserei und Momente des Nachdenkens abwechselt, ist „Prima o poi“ ein Monolog mit zunehmender Intensität, in dem sich die Protagonistin schmerzhaft in ihren Gesprächspartner und in sich selbst vertieft und sich zwingt, sich ihrer eigenen Unfähigkeit und Irreversibilität der Zeit zu stellen.

Dafne Graziano – Luka Tuvalu